Unternehmen müssen sich strategisch aufstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Teil der Unternehmensstrategie ist die eigene Fertigungstiefe. Das bedeutet, die Entscheidung, welche Prozesse intern und welche extern vergeben werden. Nicht selten wird dabei auf sogenannte Lohnfertiger zurückgegriffen.
Was ist Lohnfertigung?
Lohnfertigung bedeutet nichts anderes als, dass ein Fertigungsbetrieb Bauteile speziell für einen Kunden, im Auftrag, herstellt. Oftmals wird es deshalb auch als Auftragsfertigung bezeichnet. Das spezielle daran ist, dass der Lohnfertiger keinerlei Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb übernimmt. Der Kunde kommt mit einer fertigen Zeichnung zum Lohnbearbeiter und dieser stellt die Bauteile gemäß Zeichnung und Bauteilspezifikation her. Gerade im CNC-Bereich (Drehen, Fräsen) ist Lohnbearbeitung weit verbreitet.
Vor- und Nachteile von CNC Lohnfertigung
Der größte Vorteil in jedem Fall ist, dass sich der Kunde um gewisse Prozesse nicht kümmern muss. Eine Schlüsselrolle übernimmt hierbei die eigene Kernkompetenz. Während das eigene Unternehmen auf Assemblierung, Anlagenbau oder ähnliche Prozesse spezialisiert ist, beschäftigt sich der Lohnfertiger vielleicht bereits seit Jahrzehnten mit CNC-Bearbeitung und hat schon entsprechendes Know-How aufgebaut.
Ein weiterer Vorteil ist, dass gewisse Investitionen wegfallen. Drehmaschinen, Fräsmaschinen oder Bearbeitungszentren müssen nicht gekauft werden, zumal der lohnbearbeitende Betrieb schon weiß, auf welche Maschinen ersetzt und von welchen er eher die Finger lassen sollte.
Dem entgegenzusetzen ist die fehlende Flexibilität und der erhöhte Verwaltungsaufwand. Die Logistik muss die Bauteile disponieren, was bei komplexen Baugruppen nicht unterschätzt werden darf. Jede zusätzliche Schnittstelle sorgt auch für einen weiteren Kommunikationsverlust und somit Potential für Fehler.
In der CNC Lohnfertigung gibt es eigens spezialisierte Unternehmen, die sich nur damit beschäftigen, wie Bogensberger, Gerhard-Maschinenbau Bogensberger GmbH & Co KG. Drehzahl und Vorschub werden berechnet, das Bearbeitungsprogramm wird geschrieben. Die Herstellbarkeit wird geprüft, Formwerkzeuge werden meist selbst hergestellt. All das sind Kapazitäten und vor allem auch Kompetenzen, die das eigene Unternehmen eventuell gar nicht besitzt.
Eine spezielle Form der Lohnfertigung, ist die sogenannte Auswärtsfertigung. Dabei stellt der Kunde dem Lieferanten das Material zur Verfügung und der Lieferant führt die entsprechende Umarbeitung durch. Drehteile, die im Nachgang beschichtet werden, aber auch Stanzteile die, aufgrund der fehlenden Präzision, nochmals überdreht werden müssen, fallen unter diese Rubrik.
CNC Lohnfertigung
Die Lohnfertigung im CNC-Bereich ist ein längst etabliertes System. Drehereien bewerten die Herstellbarkeit, planen die Arbeitsfolge und das Werkzeugmanagement. Zumeist haben die Betriebe auch eine ISO9001-Zertifizierung. Die Qualitätssicherung und vor allem Qualitätstvorausplanung gilt damit als gesichert. Es gibt verschiedene Gründe, warum Unternehmen sich bei CNC-Bauteilen für externe Lohnfertigung entscheiden. Letztlich hat es mit der eigenen geschäftlichen Ausrichtung zu tun und unterliegt mehreren Aspekten. Während bestes Know-how, keine eigene Kapazitätsbelegung und der Fokus aufs Wesentliche für eine Lohnbearbeitung sprechen, sind dem geringere Flexibilität, höherer Verwaltungsaufwand und höhere Herstellkosten entgegenzusetzen. Die Entscheidung muss jedes Unternehmen für sich selbst treffen.
Was sind die Gründe, um auf CNC Lohnfertigung zurückzugreifen?
Wanda Rivera
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